mercredi 20 juin 2007

KZ Natzweiler

Was ist ein Konzentrationslager?

Arbeits-und Massenvernichtungslager für Juden und Gegner des Nationalsozialismus.

Das KZ Natzweiler

- Das KZ Natzweiler-Struthof war ein Straf-und Arbeitslager der Nationalsozialisten im Elsass, etwa 55 km von Strasburg und 8 km vom Bahnhof Rothau entfernt. Das Lager befand sich auf einem Gipfel der Vogesen, in 800 m Höhe. Der Standort wurde von Hitlers Architekten Albert Speer wegen der dortigen Granitvorkommen selbst festgelegt.
- Abbau des Granits durch Häftlinge ab 1941
- Erst ab dem 15. August 1942 wird Natzweiler für reguläre Einweisungen des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) geöffnet.
- Führung: von den Kommandanten Egon Zill, Fritz Hartjenstein, Hans Hüttig und Heinrich Schwarz
- Ende 1943 sind im Stammlager etwa 2 000 Häftlinge untergebracht.
- 1944 sind es bereits 7000-8000 Häftlinge.
- Eine besondere Kategorie bilden in Natzweiler sogenannte NN (Nacht und Nebel) Häftlinge, die von der SS bevorzugt wurden und unter besonders harten Bedingungen eingesetzt wurden.
- Wegen der harten Arbeitsbedingungen und gezielten Misshandlungen der Insassen ist die Sterberate in Natzweiler überdurchschnittlich hoch.
- Im August 1943 wird in einem Nebengebäude des ehemaligen Hotelkomplexes Struthof eine Gaskammer eingerichtet. In dieser werden mindestens 130 Häftlinge für eine "Skelettsammlung" für das anatomische Institut der Universität Straßburg hingerichtet. Diese Häftlinge, vor allem Juden, sind zu diesem Zweck aus Auschwitz überführt worden.
- An den Zigeunern wollten SS-Ärzte die Wirkung eines Typhusmittels erproben.
- Das Stammlager wird von August bis September 1944 angesichts der Bedrohung der sich nähernden alliierten Truppen evakuiert.
- 1989 wird in Natzweiler-Struthof eine Gedenktafel für die im Lager ermordeten Juden angebracht.


Lagergefängnisse

Es gibt drei Inhaftierungsstufen:

· Erste Stufe:

- hellen Raum mit Tageslicht bei Wasser und Brot
- bis zu zehn Tage
- mit bis zu 18 anderen Häftlingen zusammen im gleichen Raum

· Zweite Stufe:

- dunklen Raum mit Tageslicht bei Wasser und Brot
- bis zu 42 Tage

· Dritte Stufe:

- Ein Gefangener wurde in eine von 5 kleinen Nischen gesperrt in der er bis zu seiner Hinrichtung verharren musste
- Man konnte nicht stehen oder liegen.
- Vermutlich gab es wenig bis gar kein Essen.
- Diese kleinen Kammern waren Tag und Nacht stockdunkel.
- Ursprünglich waren sie für Heizungsanlagen vorgesehen

Der Lageralltag

- Der Tagesablauf ist bis ins kleinste Detail vorgeschrieben
- Bestrafungen: Prügel, Einzelhaft oder Essensentzug
- Aufgaben der Häftlinge:Essenszubereitung, Krankenpflege oder arbeiten in der Schreibstube. (Diese Häftlinge werden deshalb bevorzugt behandelt.)
- Allerdings gibt es auch Häftlinge, die versuchen, den SS-Terror zu mildern.
- Die SS teilt die Häftlinge je nach nationaler Herkunft und Inhaftierungsgrund in verschiedene Kategorien ein.(sie sind durch Häftlingskleidung abgezeichnet)
- Dabei stehen deutsche Gefangene meist an der Spitze der internen Lagerrangfolge. Juden und Russen ist es praktisch unmöglich, spezielle Funktionen zu erhalten.

Die Haftbedingungen

- Unterschiedliche Haftbedingungen je nach Lager und Verlauf des Krieges.
– Die Häftlinge wurden anfangs nur selten misshandelt, und bekommen ausreichend Ernährung.
- Später verschlimmert sich der Zustand der Häftlinge : sie bekommen wenig zu essen, werden misshandelt, und die Baracken waren unhygienisch und überfüllt. Die Konsequenz davon war, dass die Sterblichkeitsrate anstieg.
- Am meisten betroffen waren polnische, jüdische und russische Sträflinge.
- Der Einsatz von Häftlingen in der Kriegsindustrie; die auf technische und handwerkliche Kompetenzen verweisen können, zwingt die SS dazu sie besser zu behandeln und zu ernähren.
- Wegen dem schlechten Allgemeinzustand des Deutschen Reichs und der Auflösung der meisten Lager, steigt 1945 die Todesrate drastisch.

Hinrichtungen

- Die Arbeiter mussten unter schweren Bedingungen arbeiten und wenn sie körperlich zu schwach wurden, sind sie hingerichtet worden und in einem Krematorium verbrannt worden.
- Es gab verschiedene Möglichkeiten der Hinrichtung: Tod durch Genickschuss oder Erhängen.
- Auch beim Erhängen wurde zwischen zwei Varianten gewählt: Es gab die öffentliche und geheime Hinrichtung.Bei der geheimen Hinrichtung musste sich der Sträfling auf einen Schemel stellen. Dieser wurde dann weggestoβen; wobei das Genick des Betroffenen sofort brach und dieser starb. Bei öffentlichen Hinrichtungen, mussten sich die Sträflinge auf eine Falltür stellen. Der Strick um den Hals wurde vorher bereits angezogen, so dass das Genick nicht brach. Die langsam öffnende Falltür verursachte dann einen schrecklichen Erstickungstod, der sich über mehrere Minuten hinzog. Diese Methode diente speziell zur Abschreckung.

Fluchtversuche

- Versuch:

Ein Häftling grub während der Arbeit ein Loch in den Boden und bedeckte sich mit Gras um nicht gesehen zu werden. Die ganzen Nacht verbrachte er in seinem Versteck. Zunächst bemerkte man nichts, doch beim Morgenappell fiel leider auf, dass ein Mann fehlte. Wachhund suchten den Flüchtling und fanden ihn schließlich.

- Geglückte Flucht:

Ein Häftling eignete sich die Uniform eines Kommmandanten an. Da die Wachposten nichts von der Verkleidung bemerkten und ihn sogar salutierten, konnte er mit dem Wagen aus dem Lager entkommen. Er flüchtete nach Algerien. Dies war der einzig bekannte erfolgreiche Fluchtversuch im KZ Natzweiler-Struthof.

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